Am Wochenende war über den AP-Ticker zu hören, Ägypten hätte die Grenze
geöffnet -
und viele wunderten sich, weil nichts davon auf den Blogs der
Ägyptisch/Palästinensischen Grenze zu finden war. Heute berichtet die
TAZ, dass es sich wohl um ein Missverständnis gehandelt habe:
Der Gaza ist nach wie vor eingesperrt und lediglich am Übergang Rafah
reisen nun einige hundert Menschen ein und aus.
Israel baut hingegen ungeachtet von der Öffentlichkeit weiterhin seine
"automated Killzones" mit gepanzerten Kameras, Bewegungsmelder und
automatischen Schussanlagen an der Gaza-Mauer aus: Mit dem Joystick in
der Hand wird so dort in der 1.5 kilometer tiefen "No-Go-Area" das Feuer
eröffnet.
Die aktuelle Ausbausstufe wird sogar um Bodensensoren, Dronen und
automatisch gesteuertes Gewehrfeuer erweitert.
Auch sonst scheint man recht unbeeindruckt vom Erscheinungsbild in der
Öffentlichkeit: Einer internationalen Untersuchungskomission und der
Veröffentlichung von unzensiertem Vidoematerial möchte Israel weiterhin
nicht zustimmen. Die Kopfschüsse aus nächster NÄhe auf türkische
Mitreisende des Konvois hinterlassen da einen schalen Beigeschmack.
Besonders die 4 Kopfschüsse und der zusätzliche Brustschuss auf den 19
Jahre alten Furkan Dogan mit US/türkischer Staatsbürgerschaft.
Den israelischen Militärs ist es derweil nicht einmal annähernd peinlich
sich damit zu entschuldigen, man hätte ihnen per Schiffsfunk Sätze wie
"Geht zurück nach Auschwitz" entgegnet, welche sie zu dem gewaltätigen
Vorgehen genötigt hätten.
Ähnlich äußert sich der umstrittene "Udo Ulfkotte", bekannt durch den
rechtslastigen Verein "Pro NRW" bzw. der von ihm gegründeten
"Anti-Islam-Partei", von er sich dann wieder los sagte: Der
Organistatoren-Verein IHH der ersten Flotte soll tief zur Al Quaida bis
hin zur türkischen Regierungspartei AKP verstrickt sein, um die es schon
ein Ausschlussverfahren im türkischen Parlament auf Grund von Lazismus
gab.
Nach dem die Türkei nun weitere Schiffe ankündigte, bis endlich eine
internationale Klärung des Vorfalls eingeleitet wird, wollen israelische
Studenten eine "Free-Kurdistan-Flotte" starten -
eine Idee, die sicherlich mit einem Schmunzeln zu unterstützen wäre,
wenn der Hintergrund nicht so traurig wäre.
Der Iran will nun auch zwei Schiffe in den Gaza schicken und hat allen
Hilfesuchenden ihren militärischen Schutz angeboten.
Da mag man sich vielleicht nicht gern daran erinnern, wie "nahe" sich
Israel und der Iran stehen... das Israel Atomwaffen hat... und dem Iran
das gleiche nachgesagt wird...
Und obendrein stehen die Amis gleich nebenan im Irak und warten nur auf
einen Vorwand, um den Iran platt zu machen.
Ein BWLer würde sarkastisch behaupten, der nächste Krieg käme zur
aktuellen Finanzkriese genau richtig.
Es wird wohl Zeit, sich wohl ein paar Konservendosen und Jod-Tabletten
in den Keller zu stellen und seine Euros in Gold umzutauschen....
Nachtrag:
Auch die vom israelischen Militär veröffentlichte Tonaufnahme des "Geht
zurück nach Auschwitz-Funkverkehrs" scheint derweil als psychologische
Kriegsführung enttarnt zu sein: Im Tondokument sind etliche
Schnittspuren und "stumme Bereiche", wie Gerhard Wisnewski vom
Kopp-Verlag dokumentiert.
Auch der Artikel von Udo Ulfkotte über böse Attentäter wird von ihm
zerissen.
Quellen:
http://www.taz.de/1/politik/nahost/artikel/1/aegypten-oeffnet-die-grenze/
http://www.wired.com/dangerroom/2007/06/for_years_and_y/
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3899835,00.html
http://www.guardian.co.uk/world/2010/jun/06/gaza-blockade-iran-aid-convoy
http://www.guardian.co.uk/world/2010/jun/04/gaza-flotilla-activists-autopsy-results
http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/Israel-Terroristen-auf-Hilfskonvoi-id3075228.html
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/kopp-exklusiv-auschwitz-o-ton-selbst-israelisches-militaer-rudert-zurueck.html
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/geheimdienste-versuchen-schiffsueberfall-im-nachhinein-zu-rechtfertigen.html
Montag, 7. Juni 2010
Nun schifft der Iran in den Gaza
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