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Sonntag, 13. März 2011

Kernkraftwerke mit Problemen werden Abgeschaltet?
Ein Fallbeispiel aus Deutschland

In den letzten Tagen beteuerte die Regierung die Sicherheit deutscher Kernkraftwerke, dennoch werde man noch einmal alle Bedenken überprüfen.
Wofür, wenn doch bei der Zustimmung zur Verlängerung der Laufzeiten aller Kraftwerke alles erdenkliche für die Sicherheit der Atomkraftwerke berücksichtigt wurde?
Was hat sich zwischenzeitlich an der Sicherheit der Reaktoren geändert?
Erwartet man nun doch auch Erdbeben und Tsunamis in Deutschland?

Schon vor einigen Monaten berichteten wir bereits darüber, dass der TÜV Süd e.V. den Energieriesen EON, Vattenfall und der EnBW gehört und sich somit die Betreiber von Atomkraftwerken letztendlich sich selbst überprüfen -
und das auch nur bei der Fertigstellung des Kernkraftwerks, bei der ein Siegel für 40 Jahre vergeben wird.
Während ein Auto alle 2 Jahre auf Herz und Nieren geprüft wird, werden bei einem Kernkraftwerk nach der Abnahme nur noch Wartungslisten geprüft und Sitchprobentests vorgenomen.

Die aber sehr wichtigen Schweissnähte des Druckbehälters in einem AKWs werden nach der Abnahme nie wieder geprüft; schon allein weil die Strahlung so hoch ist, als sich niemand mehr in die Nähe begeben kann..



Aus aktuellem Anlass haben wir heute einmal einen speziellen deutschen Störfall heraus gesucht:
Im Kernkraftwerk Brunsbüttel ereignete sich 2001 eine "Wasserstoffexplosion in direkter Nähe zum Reaktordruckbehälter" - es passierte also genau das "im kleinen", was in Japan grade passiert.
Die Zuleitung eines der Kühlsysteme am Reaktordeckel mit 100 mm Durchmesser zerriss dabei auf einer Länge von 2 bis 3 Metern.
Der Betreiber HEW versuchte seinerzeit das Problem zu verschleiern -
so wurde lediglich eine "spontane Dichtungsleckage" an das zuständige Ministerium weiter gemeldet.
Erst nach Monaten gelang es den Aufsichtsbehörden nur mit einem Rechtsstreit mit dem Betreiber, sich Zutritt zum Reaktor zu verschaffen, wobei dann das wahre Ausmaß des Störfalles entdeckt wurde.

Brunsbüttel ist noch immer am Netz - und wird es wohl auch noch weiter bleiben.
Der letzte Störfall ereignete sich dort 2007 ... der wiederum verschleiert wurde...

Neben vielen weiteren Störfällen bzw. "gemeldete Ereignisse" aus Deutschland finden sich auf Wikipedia auch etliche europäische Störfälle:

Zuletzt bemerkte man im Februar 2011 beim AKW Tricastin/Frankreich, dass die Notstrom-Diesel-Generatoren nicht funktionierten - und somit auch dort die Kühlsysteme bei einem Stromausfall nicht funktioniert hätten:
Wie in Japan wäre es auch hier zu einem GAU kekommen.
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