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Sonntag, 12. Januar 2014

VIP-Gutscheinfalle "Limbecker"
oder auch: "Vor dem Einkauf zeigen Sie uns bitte ihren Kalender und Ihre Freunde."

Android-App "Limbecker"
Im Einkaufszentrum "Limbecker Platz" in Essen wird der Besucher von angeblichen Sonderangeboten überhäuft. Neuerdings hilft hier die kostenlose Handy-App  "Limbecker", die mit großen QR-Codes überall im Gebäude beworben wird.
Mit dieser Anwendung für's Mobiltelefon soll man stets besonders gut über "Exklusive Shopping-Angebote im Lieblings-Center" informiert sein und dank "News- und Event-Push" auch nichts mehr verpassen.
Die "Facebook-Integration" und die "Check-In-Funktion" für das Social Networking runden das ganze ab, wie man auf den Plakaten des Limbecker Platz, im Google-Play-Store oder auf der Seite des Herstellers nachlesen kann.



Doch der halb virtuelle Kaufhausbesucher sollte einmal ganz real hinsehen, welchen digitalen Floh er sich vielleicht in seinen Pelz  - pardon - in seine Appsammlung setzt, denn die Installation der Kaufhaus-Anwendung fordert bei genauer Prüfung sehr weitreichende Rechte auf die persönlichen Daten des Handybesitzers, die es in sich haben...


Neben dem schon fast üblichen Internetzugriff, Facebook-Abgleich und der Möglichkeit Daten (auch von anderen installierten Anwendungen) auf der Speicherkarte zu modifizieren, möchte die Anwendung die Netzwerkverbindung ohne Zutun des Anwenders ändern können (z.B. von WLAN auf UMTS).
In Verbindung mit der gewünschten Berechtigung "Standbymodus deaktivieren" bietet das prinzipiell die Möglichkeit das Handy vom meist kostenpflichtigen Mobilfunk-Internet beim Besuch des Shopping-Centers auf das kostenlose Haus-WLAN zu schalten.
"Eine schöne Sache" könnte man im ersten Moment denken.

Aber das Prinzip funktioniert auch umgekehrt; was unter Umständen je nach Mobilfunkvertrag den Benutzer ganz ungefragt in den finanziellen Ruin treiben kann.
Auch kann man dem Benutzer so eine Startseite vorschreiben, Werbung einblenden, das Surf-Verhalten überwachen, etc. pp. 

Dass Kalendertermine und vertrauliche Informationen nicht nur geschrieben, sondern auch gelesen und verändert, als auch eMails an "Gäste" bzw. befreundete Kontakte gesendet werden können - und das erneut alles ohne Wissen und Zutun des Eigentümers - runden das schon im vorhinein dumpfe Gefühl in der Magengegend ab.
Laut Bewertungen durch Benutzer im "Google Playstore" bleibt es hier nicht nur bei einer Vermutung: Es werden tatsächlich befreundete Kontakte im Handy mit Werbung penetriert.



Viele Anwender scheinen beim Installieren den hungrigen Berechtiungen des Anbieters eine klare Abfuhr zu erteilen. So zählt die "Erfolgs-App" im Google-Playstore mit Stand vom 12.01.2014 grade einmal 26 Bewertungen -
wahrscheinlich deshalb, weil man die App nur dann bewerten kann, wenn man sie bereits installiert hat(te).


Die Anbieterin ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG, nach eigenen Angaben Marktführerin im Bereich Shopping-Center in Europa, bietet noch neben der App "Limbecker" die Anwendung "Mein AEZ" für das Alstertaler Einkaufzentrum Hamburg -mit den gleichen "Features" - an.
Programmiert wird die Anwendung von der Firma Cellular - einer Full-Service-Agentur in Hamburg und Wien

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